Erläuterungen zu den Mehrkampfübungen 3 und 4: Turnen

Erläuterungen zu den Mehrkampf-Übungen
3 und 4: Turnen

Die zwei turnerischen Disziplinen sind
– ein Gerätturnangebot an einer Gerätebahn und
– ein Geschicklichkeitsangebot aus dem gymnastischen Bereich.
Beide Disziplinen können jeweils auch synchron als Partnerübungen gezeigt werden.

Schulstufe

Klassen

Altersstufen

Mehrkampf Turnen 

 

3. Gerätebahn

4. Gymnastische Geschicklichkeit

Primarstufe

1./2.

6-8 Jahre

Boden-Reck-Boden

Klatschender Hampelmann

 

3./4.

8-10 Jahre

Reck-Boden-Reck

Ballgeschicklichkeit

Sekundarstufe I

5./6.

10-12 Jahre

Reck-Boden

Seilgeschicklichkeit

 

7./8.

12-14 Jahre

Reck-Boden-Sprung

Doppelball-Geschicklichkeit

 

9./10.

14-16 Jahre

Reck-Boden-Sprung

Aerobicsteps

Sekundarstufe II

11.-13.

ab 16 Jahren

Reck-Boden-Sprung

Aerobicsteps

Die Übungsausschreibung verzichtet bewusst auf umfassende turnsprachliche Formulierung.
Teilweise werden alternative Bezeichnungen oder Erläuterungen angeführt. Die Geräthöhen werden nicht vorgeschrieben. Sie müssen der Körpergröße und dem Leistungsvermögen der Teilnehmenden angepasst gewählt werden. Empfohlen wird ein schulter- bis kopfhohes Reck. Die Höhe der Sprunggeräte sollte aus Sicherheitsgründen möglichst nicht geringer als 1,10 m gewählt werden. Für die Sekundarstufe II wird eine Mindesthöhe von 1,20 m empfohlen. Je nach organisatorischen Gegebenheiten oder fachlichem Interesse kann beim Sprung zwischen den Geräten Bock, Kasten und Pferd gewählt werden. Der Seit- oder Längsaufbau ist ebenfalls freigestellt. Gerätauswahl und -höhen legt der jeweilige Ausrichter (Sportlehrerinnen und -lehrer für die Klasse, Übungsleiterinnen und -leiter für die Vereinsgruppe, Veranstalter bei Schul- und Vereins-Wettbewerben) fest, z.B.:

Sprunggerät: Bock, Kasten und Pferd,
Boden: Läufer, Matten oder Hallenboden,
Balancieren: Bank, Übungsbalken oder Schwebebalken mit Verbreiterung,
Absprunghilfen: Qualität des Sprungbrettes (ggf. Minitrampolin) oder ohne Absprunghilfe.

Die Wettkampfbedingungen müssen allen Teilnehmerinnen und Teinehmern schon beim Üben bekannt sein!

Wertung
Es können bis zu 3 Ausführungspunkte je Übung vergeben werden:

Übung gerade noch erfüllt (ausreichend) 0 oder 0,5 Punkte,
Übung mit Ausführungsfehlern (befriedigend) 1 oder 1,5 Punkte,
Übung mit kleinen Mängeln (gut) 2 oder 2,5 Punkte,
Übung fehlerlos gezeigt (sehr gut) 3 Punkte.

Von den erreichten Ausführungspunkten müssen für jedes fehlende Element, jede fehlerhafte Reihenfolge der Elemente oder für erfolgte Hilfeleistung Abzüge von jeweils 0,5 Punkten vorgenommen werden.

Beispiel 1:
Ein Kind erreicht an der Gerätebahn – mit guter Körperhaltung, aber etwas zögerlichem Bewegungsfluss –
1,5 Ausführungspunkte. Allerdings benötigte es beim abschließenden Stützsprung eine Hilfeleistung,
die zu einem Abzug von 0,5 Punkten führt, so dass die Endpunktzahl für diese Disziplin 1 Punkt beträgt.

Beispiel 2:
Ein Kind turnt alle Einzelteile fehlerlos und erhält dafür 3 Ausführungspunkte. Nach dem Reck hatte es
allerdings die weitere Übungsfolge vergessen, die ihm von außen zugerufen wurde. Für diese fremde
Hilfe ist ein Abzug von 0,5 Punkten vorzunehmen. Die Endpunktzahl für diese Disziplin beträgt 2,5 Punkte.

Beispiel 3:
Ein Jugendlicher führt die vier Elemente der „Doppelball-Geschicklichkeit“ mit leichten Fangunsicherheiten gut
aus und erhält dafür 2 Ausführungspunkte. Allerdings hatte er nach dem Prellen zunächst beide Bälle
gleichzeitig hochgeworfen und erst anschließend rechts-links abwechselnd. Für diese fehlerhafte Reihenfolge
ist ein Abzug von 0,5 Punkten vorzunehmen, so dass die Endpunktzahl für diese Disziplin 1,5 Punkte beträgt.

Aus den sich so ergebenden Punktzahlen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lässt sich für jede Disziplin eine Rangfolge ermitteln. Diese Rangziffern gehen in die Summe der erzielten Platzziffern zur Ermittlung der Gesamtsiegerin oder des Gesamtsiegers ein (s. Auswertungsbogen, S. 91).